Zug entgleist im Eggetunnel




Zug entgleist im Eggetunnel

Beitragvon Monika » Mo 11. Apr 2011, 09:57

Da waren wir Live dabei in dieser Nacht

11.04.2011 KREIS PADERBORN

Zug entgleist im Eggetunnel

Knapp 900 Helfer stellen bei nächtlicher Großübung Notfallkonzepte auf den Prüfstand

VON RALPH MEYER





Mannstarke Hilfe | FOTO: MARC KÖPPELMANN

Kreis Paderborn. Den ersten Helfern bietet sich ein schreckliches Bild: Mitten im Eggetunnel steht ein Triebzug. Schemenhaft tasten sich verletzte und orientierungslose Menschen in Richtung der Scheinwerfer vor. Hilfeschreie hallen durch die kalte Betonröhre. Sie lassen einen Moment vergessen, dass es sich nur um eine Übung handelt.

Knapp 900 Einsatzkräfte der Feuerwehren und der Rettungsdienste mit über 100 Einsatzfahrzeugen aus dem gesamten Hochstift sind in der Nacht zu Sonntag im und am Eggetunnel unterwegs. Mit einer Tunnelrettungsübung stellen sie die Sicherheitskonzepte der Deutschen Bahn AG sowie die Einsatzkonzepte der Feuerwehren aus den Kreisen Paderborn und Höxter auf den Prüfstand.

InfoProfessionelle Rettungsarbeit
"Die Übung war dringend notwendig", kommentiert Paderborners Kreisbrandmeister Bernhard Lücke die Übung im Eggetunnel. "Mit der Betreuung und der Versorgung der Verletzten waren wir ohne Abstriche zufrieden", erklärte er am Sonntag auf Anfrage der NW. Verbesserungsbedarf zeichnet sich jedoch beim organisatorischen Rahmen im Einsatzplan Eggetunnel ab. "Da wirken sich die Strukturen – zwei Kreise und große Entfernungen – eher hinderlich aus." In diesem Bereich hat nicht alles fehlerfrei geklappt. Ähnlich sieht es auch Einsatzleiter Elmar Keuter. Er dankt allen, die "auch kleine Systemstörungen professionell überbrückt haben". Die Rettung habe professionell und zielorientiert funktioniert. Wörtlich fügte er hinzu: "Es ist schon toll, dass alle Beteiligten Hand in Hand gearbeitet haben".

Das Übungsszenario geht von einem Zugunglück mit vielen Verletzten und Toten auf der Strecke Paderborn-Kassel aus. Mitten im 2,9 Kilometer langen Eggetunnel ist ein mit 186 Reisenden besetzter Personenzug entgleist. "Es ist das erste Mal, dass wir seit 2003 wieder eine Vollübung im Tunnel durchführen. In den letzten Jahren sind immer nur Teilaspekte geübt worden", erklärt Elmar Keuter, der die Übung gemeinsam mit seinem Höxteraner Kollegen Wilhelm Schrenner leitet.



Kaum hat in der Nacht der letzte reguläre Zug den Bahnhof Altenbeken verlassen, machen sich die zum Teil erschreckend realistisch geschminkten Mimen der Realistischen Unfall-Darstellung (RUD) aus Hövelhof und anderer Hilfsdienste mit dem Sonderzug der Eurobahn auf dem Weg in die Tunnelröhre. Auf den Funkspruch des Zugführers "Zug ist entgleist, es brennt, es gibt mehrere Verletzte", rollt 1.43 Uhr die große Rettungsmaschinerie an. Parallel dazu beginnen die Bahnmitarbeiter mit der Evakuierung des Zuges, nachdem eigene Löschversuche gescheitert sind.

Nach Plan werden die Feuerwehren in beiden Kreisen alarmiert und steuern ihre Bereitstellungsräume an den Tunnelportalen in der Egge bei Lichtenau und Willebadessen an. Die ersten eintreffenden Kräfte bekämpfen den Brand und beginnen mit der Rettung der Verletzten. Zum Einsatz kommt auch das Hilfeleistungs-Löschfahrzeug der Feuerwehr Altenbeken. Es wird am Bahnhof Willebadessen aufgegleist und steuert auf Schienen den Unglücksort an.

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Von der anderen Tunnelseite wird Feuerlösch- und Rettungsausrüstung über Rollpaletten in den Tunnel gebracht. Die gesamte Rettungsaktion wird von der Leitstelle des Kreises Höxters in Brakel koordiniert.

Über die Wendel des 40 Meter hoher Rettungsschachtes in der Nähe der Unfallstelle, durch den Rettungsstollen und von den Tunnelportalen steigen Rettungskräfte in die Röhre und kümmern sich um die Verletzten, die dann medizinisch versorgt werden. Wegen eines Massenanfalls an Verletzten hat die Feuerwehr am Nordportal einen sogenannten Behandlungsplatz 50 errichtet, an dem bis zu 50 Verletzte vollumfänglich versorgt werden können. Aus dem benachbarten Kreis Lippe wird ein Patiententransport für den Transport von zehn schwer Verletzten alarmiert.

Am Nordportal hat Feuerwehr vergleichsweise wenig zu tun, denn ein Großteil der "Verletzten" hat sich inzwischen zu Fuß auf den Weg in Richtung Südportal gemacht. Um 3.23 Uhr sind alle Menschen aus dem Übungszug gerettet.

In den frühen Morgenstunden informieren sich auch die Landräte Manfred Müller (Paderborn) und Friedhelm Spieker (Höxter) sowie Vertreter der Bezirksregierung über das Geschehen im Eggetunnel und zollen der professionellen Arbeit der Einsatzkräfte hohes Lob.




Bilder findet Ihr unter diesem Link
http://www.nw-news.de/lokale_news/pader ... unnel.html
Es grüst Monika die Gründerin dieser Rollerfreunde. Ich wünsche Euch allen immer eine gute und sichere Fahrt.
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